TSS

Oftmals erhalten wir von den Rheumatologen den Hinweis, dass Patienten einen Vermittlungscode erhalten, obwohl keine (ausreichende) medizinische Indikation vorlag. Zunächst sollten Sie gewissenhaft prüfen, ob tatsächlich eine zeitnahe Behandlung durch einen Rheumatologen erforderlich ist. Sehen Sie bei Ihrem Patienten einen dringenden Behandlungsbedarf, ist es notwendig, die Fachgruppe klar zu definieren. Geben Sie daher bitte an, ob die Abklärung durch einen internistischen Rheumatologen oder einen orthopädischen Rheumatologen erfolgen soll. Die Vorstellung beim Rheumatologen ist besonders dann dringlich, wenn ein dringender Verdacht auf den Beginn einer chronisch-entzündlichen rheumatischen Erkrankung besteht. Die entsprechenden Laboruntersuchungen sollten zur Vorstellung vorliegen. Eine fest definierte medizinische Indikation gibt es jedoch nicht, die automatisch einen Anspruch auf eine Überweisung und Terminvergabe im Rahmen der Terminservicestelle begründet.

Hinweis: Die Patientenberatung Hamburg unterstützt Patienten kostenlos bei der Suche nach einem Arzt/einer Ärztin in der Nähe oder mit speziellen Qualifikationen, wenn die Voraussetzungen zur Vergabe eines Vermittlungscodes nicht erfüllt sind. Patientenberatung, Tel: 20 22 99 222

Ja, der Onlinezugang zur Terminservicestelle für Patienten (Selbstbuchung) ist ein neuer Service, der aufgrund einer gesetzlichen Regelung seit Anfang 2020 angeboten wird. Mit der Postleitzahl und einem Vermittlungscode können Patienten über die Webadresse www.116117.de oder über die 116117.app freie Termine bei Ärzten und Psychotherapeuten in der Nähe online einsehen und selbstständig buchen.

Die Buchungsvoraussetzungen haben sich nicht geändert. Voraussetzung für die Terminvermittlung zu einem Facharzt ist nach wie vor eine Überweisung mit einem Vermittlungscode. Für die Vermittlung zur psychotherapeutischen Akutbehandlung bzw. Probatorik ist weiterhin das PTV 11 und ein Vermittlungscode erforderlich. Um Termine beim Haus-, Augen-, Frauen- und Kinder-/Jugendarzt sowie zur psychotherapeutischen Sprechstunde zu bekommen, sind keine weiteren Voraussetzungen erforderlich. Auch das hat sich nicht geändert.

Ja. In der Vergangenheit haben wir bei den Fachgruppen, die sehr stark nachgefragt wurden (z. B. Rheumatologie, Endokrinologie) Termine ausschließlich an Patienten vermittelt, die ihren Wohnsitz in Hamburg hatten. Da sich dies durch die Selbstbuchung nicht mehr steuern lässt, können wir diese Vorgehensweise nicht mehr aufrechterhalten.

Aber: Seit dem 1. Januar 2020 sind alle Terminservicestellen einheitlich unter der Telefonnummer 116 117 erreichbar. Die Steuerung, in welches Bundesland der Patient gehört, erfolgt entweder automatisch über die Vorwahl oder über die Eingabe der Postleitzahl. Die Wahrscheinlichkeit, dass Nicht-Hamburger über die Hamburger-TSS Termine erhalten, ist somit eher gering. 

Grundsätzlich gilt: Dass ein TSS-Patient nicht aus Hamburg kommt, ist kein Grund, die Behandlung abzulehnen.

Nein, der Patient hat nach Anlage 28 BMV-Ä einen gesetzlichen Anspruch auf den vermittelten Termin. Die telefonische Bestätigung durch den Patienten wurde in der gesetzlichen Bestimmung nicht als Verpflichtung formuliert.