Zur Startseite
Klicken, um zum Anfang der Seite zu springen
29.09.2023

Viele Hamburger Praxen bleiben am Brückentag aus Protest zeitweilig geschlossen – Notdienst verstärkt

Hamburg, 29. September 2023 – Rund 800 Arzt- und Psychotherapeutenpraxen bleiben am Montag, den 2. Oktober, in Hamburg zeitweilig geschlossen – aus Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung. Die Praxisteams nehmen an einer Online-Fortbildungsveranstaltung der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg mit dem renommierten Referenten für Notfallmedizin Dr. Sven-Peter Augustin teil: „Der Notfall in der Praxis – die Praxis als Notfall?“ Die Fortbildungsveranstaltung findet während der regulären Praxisöffnungszeiten statt – als ein deutliches Zeichen der niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten gegen eine Gesundheitspolitik, die im Begriff ist, die Versorgung der Patienten kaputt zu sparen.

 

Dr. Andreas Bollkämper, Vorsitzender des Protest-Komitees der KV Hamburg, sagt: „Der Frust in den Praxen ist riesig. Anstatt die ambulante Versorgung zu stärken, reagiert die Bundespolitik auf die Nöte der Praxen nur mit Hohn und Spott.“ Der Bundesgesundheitsminister tue alles, um die Praxen ausbluten zu lassen. „Mittlerweile wird in Hamburg die Versorgung jedes vierten Patienten überhaupt nicht mehr vergütet – hinzu kommen steigende Inflation, steigende Energiepreise und steigende Personalkosten. Viele Praxen stehen wirtschaftlich mit dem Rücken zur Wand.“ Die Politik müsse endlich umsteuern.

 

John Afful, Vorstandsvorsitzender der KV Hamburg, sagt: „Die Folgen der Gesundheitspolitik der Bundesregierung sind verheerend. Ohne eine tragfähige Finanzierung komme es zu weiteren Praxisschließungen und längeren Wartezeiten für Patientinnen und Patienten. „Auch wenn der Bundesgesundheitsminister immer wieder das Gegenteil behauptet – Einschränkungen in der Versorgung werden unvermeidlich sein.“ Die Politik müsse sich endlich ernsthaft der Frage widmen, wie unser Gesundheitssystem in einer älter werdenden Gesellschaft vernünftig finanziert werden kann. „Es kann nicht sein, dass ein immer größerer Teil der Versorgung von den Praxen selbst bezahlt werden muss.“

 

Notdienst über Brücken- und Feiertag verstärkt.

Personen, die über das Wochenende, den Brücken- und den Feiertag ärztliche Hilfe – in nicht lebensbedrohlichen Fällen – benötigen, stehen die Angebote des ärztlichen Bereitschaftsdienstes der KV Hamburg – Arztruf Hamburg – in erweiterten Umfang zur Verfügung. Erreicht werden kann der Arztruf Hamburg immer über die Telefonnummer 116117, über die rund um die Uhr der fahrende Notdienst oder eine telefonische ärztliche Beratung angefordert werden kann. Außerdem stehen die Notdienstpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg sowie die kinderärztlichen Notdienste mit den folgenden (erweiterten) Öffnungszeiten zur Verfügung.

In lebensbedrohlichen Fällen ist immer der Rettungsdienst der Feuerwehr über die 112 zu kontaktieren.

Weitere Infos auf www.kvhh.de und arztruf-hamburg.de