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07.03.2024

Pressemeldung der KVH: KV Hamburg schließt Notfallpraxis am Kath. Marienkrankenhaus

Die KV Hamburg stellt ihr bereitschaftsdienstliches Engagement im Integrierten Notfallzentrum (INZ) am Katholischen Marienkrankenhaus ein. Dies beschloss die Vertreterversammlung (VV) der KVH auf ihrer heutigen Sitzung einstimmig. Die Notfallpraxis der KVH schließt mit Ablauf des 30. Juni 2024.

„Es tut uns leid, dass wir den Standort aufgeben“, erläuterte Dr. Björn Parey, stellvertretender Vorsitzender der VV und Vorsitzender des Notdienstausschusses der KVH, die Entscheidung. „Unser Bereitschaftsdienstangebot am Marienkrankenhaus, wo wir seit 2022 gemeinsam mit dem Marienkrankenhaus ein INZ betreiben, ist leider nicht in dem Maße von der Bevölkerung angenommen worden, wie wir es uns gewünscht hätten. Tagsüber wurden im Durchschnitt nur zwei bis drei Patienten pro Stunde vorstellig, nachts noch nicht mal einer.“ Das sei eindeutig zu wenig, so Parey. „Vor dem Hintergrund des Wirtschaftlichkeitsgebotes und des Fachkräftemangels sind wir gezwungen, unsere begrenzten personellen Ressourcen sehr effizient einzusetzen.“

„Die wertvollen Erfahrungen, die wir in den vergangenen knapp zwei Jahren im INZ als Modellprojekt gewinnen konnten“, sagte Caroline Roos, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVH, „belegen eindeutig, dass durch die medizinische Ersteinschätzung mit dem Medizinprodukt SmED Kontakt plus am gemeinsamen Tresen ein größerer prozentualer Anteil an Patientinnen und Patienten in die ambulante Versorgung gesteuert werden kann, als wenn das Krankenhaus allein entscheidet, ob ein Patient ambulant oder stationär behandelt wird.“ Das medizinische Fachpersonal bestimme mit diesem Ersteinschätzungssystem im Gegensatz zur heute in Krankenhäusern genutzten Manchester-Triage (und deren Dringlichkeitseinschätzung) sowohl das Zeitfenster bis zur Versorgung als auch wo die Hilfesuchenden am besten versorgt werden.

„Das Modell INZ funktioniert grundsätzlich“, so Roos weiter, „insofern freuen wir uns, dass wir in der guten Zusammenarbeit mit dem Marienkrankenhaus möglichweise eine Blaupause für eine künftige Notfallgesetzgebung des Bundesgesundheitsministeriums schaffen konnten“. Insgesamt sei das Aufkommen an Patientinnen und Patienten im INZ am Marienkrankenhaus aber deutlich zu gering. Außerdem sei die Praxis höchst defizitär. „Daher lässt sich der enorme organisatorische und finanzielle Aufwand, der zu einem Großteil von den niedergelassenen Vertragsärztinnen und -ärzten und den Vertragspsychotherapeutinnen und -psychotherapeuten getragen wird, nicht mehr rechtfertigen.“

„Patientinnen und Patienten wenden sich bitte telefonisch an die 116117; dort erfahren sie nach einer medizinischen Ersteinschätzung durch unser medizinisches Fachpersonal, wie dringlich ihr Anliegen ist und welches Versorgungsangebot für sie das passende ist. Wir bieten jeden Tag rund um die Uhr eine telefonische ärztliche Beratung, einen Hausbesuch durch eine Ärztin oder einen Arzt, eine Terminvermittlung in Hamburger Arztpraxen sowie außerhalb der Praxisöffnungszeiten die Versorgung in einer unserer Notfallpraxen.“

Weitere Infos zum ärztlichen Bereitschaftsdienst finden Sie unter www.arztruf-hamburg.de