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28.02.2020

Hamsterkäufe bei Arzneimitteln, Mundschutz und Desinfektionsmitteln

Aus aktuellem Anlass möchten wir Sie auf dieses Problem hinweisen. 

Im Moment bitten Patienten ihren Arzt vermehrt um die Verordnung größerer Mengen ihrer Arzneimittel in der verständlichen Hoffnung, die Folgen der evtl. im Zuge der Coronainfektionen befürchteten Lieferschwierigkeiten für sich selbst abzumildern. Hintergrund ist die Sorge, dass die umgreifende Coronavirusinfektion noch weitere Probleme bei der Lieferung mit Arzneimittel verursachen könnte. Sei es durch mangelnde Herstellung (Produktionsstandort China) oder aufgrund der dann gehäuften Erkrankungen. Dieses nachvollziehbare Verhalten verschärft aber die Probleme, die aufgrund der unvermeidbaren Lieferprobleme sowieso schon entstehen.

Wir appellieren deshalb an ihr Verantwortungsbewusstsein und empfehlen ihnen dringend, außer in begründeten Ausnahmefällen, diesen Wünschen nicht nachzukommen. Diese Problematik lässt sich auch nicht durch die Verordnung auf einem Privatrezept lösen.

In Absprache mit dem Hamburger Apothekerverein, bitten wir Sie von Vorratsverordnungen abzusehen, um die Situation nicht weiter zu verschärfen. Auch sollten Sie Ihre Patienten darüber aufklären, dass der Kauf von beispielsweise Atemschutzmasken und Desinfektionsmitteln für Privathaushalte in der aktuellen Situation – bis auf besondere Fälle -  wenig nützlich ist. So kann der Mundschutz nur bei bereits erkrankten Patienten helfen, die Übertragung auf andere zu verhindern.

Die Hamsterkäufe von Mundschutz, Atemmasken und Desinfektionsmitteln führen dazu, dass diese dort knapp werden, wo sie dringend gebraucht werden: in Kliniken, Arztpraxen und auch in Apotheken, die für die Zytostatika Versorgung und parenterale Ernährung zuständig sind.