
Empfehlungen zur Labordiagnostik: Neue Ausgabe zur monoklonalen Gammopathie veröffentlicht
Die Labordiagnostik bei Verdacht auf eine monoklonale Gammopathie ist Thema einer neuen Ausgabe der Reihe „Empfehlungen zur Labordiagnostik“ der KBV. Sie soll Ärztinnen und Ärzte beim Einsatz von Laboruntersuchungen zur Basis- und weiterführenden Diagnostik der Bluterkrankung unterstützen. Die Ausgabe steht ab sofort auf der Internetseite der KBV zur Verfügung.
Der neue Laborpfad beinhaltet ein Ablaufschema zur Basisdiagnostik und zur weiterführenden Diagnostik der Plasmazellstörung. Ein begleitender Text erläutert das Schema im Detail und bietet unter anderem Empfehlungen zur Verlaufskontrolle bei Patientinnen und Patienten mit einer sogenannten monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS), die ein Vorstadium für verschiedene Erkrankungen sein kann. Diagnostische Kriterien für Differentialdiagnosen der MGUS wie die Krebserkrankung Multiples Myelom sind in einer Tabelle dargestellt. Zudem gibt es eine Übersicht zu Subtypen der MGUS inklusive Progressionsrisiko und Folgeerkrankung. Alle relevanten Laborparameter sowie kurze Erläuterungen dazu sind in einem Infokasten zusammengefasst.
Die monoklonale Gammopathie ist eine Erkrankung, bei der veränderte Plasmazellen große Mengen von teilweise funktionslosen Antikörpern oder Bruchstücken von Antikörpern bilden. Diese Antikörper – auch als Paraproteine, monoklonale Proteine oder M-Proteine bezeichnet – reichern sich im Blut an. Die Symptome, die dadurch hervorgerufen werden können, sind vielgestaltig und unspezifisch. Oft wird die monoklonale Gammopathie als Zufallsbefund bei der Abklärung anderer klinischer Fragestellungen diagnostiziert, da bei einem Viertel der Erkrankten (noch) keine klinischen Symptome vorhanden sind.
Die labordiagnostischen Empfehlungen zur monoklonalen Gammopathie stehen auf der Themenseite der KBV als Web- sowie als Druckversion bereit. Auf der Seite finden Ärzte und Ärztinnen darüber hinaus weitere Ausgaben der Reihe zu Blut- und Gerinnungserkrankungen, Schilddrüsenerkrankungen, entzündlichen Rheumaformen, zur Anämie und zum Eisenmangel. Alle Ausgaben der Reihe sind auch in der App KBV2GO! enthalten und damit jederzeit mobil abrufbar. Die neue Ausgabe wird in Kürze ergänzt.
Empfehlungen zur Labordiagnostik zum Thema der akuten viralen Hepatitiden sind in Vorbereitung, weitere Indikationen folgen.
Die Laborpfade sind leitliniengerecht und evidenzbasiert. Sie dienen der Orientierung und als Entscheidungshilfe, stellen jedoch keine verpflichtenden Standards dar. Ziel ist es unter anderem, eine Unter- beziehungsweise Überdiagnostik zu vermeiden.