Zur Startseite
Klicken, um zum Anfang der Seite zu springen
26.05.2020

KV Hamburg wehrt sich gegen Bevormundung durch Koalitionäre

Wenn solche Untoten wieder ans Licht kommen, ist dies ein untrügliches Zeichen für das Ende der Pandemie-Gefahr“, mit diesen sarkastischen Worten kommentiert Walter Plassmann, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KVH), die Pläne der alten und offenbar auch neuen rot-grünen Koalition in Hamburg für die Gesundheitspolitik. Die amtierende Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks und die Grünen-Landeschefin Anna Gallina hatten angekündigt, „mit allen uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten“ Arztsitze zu verlegen. Plassmann: „Gegen diese staatliche Bevormundung werden wir uns wehren!“

Ärzte würden ihre Praxen dort errichten, wo es gut für das Versorgungsangebot sei. „Das sind beispielsweise Knotenpunkte des öffentlichen Nahverkehrs oder Einkaufszentren“, so Plassmann. Das sei vernünftig und diene dem Patienten, der die Praxen leicht erreichen könne. „Statistische Planspiele von Behörde oder Bezirkspolitikern sind da nur kontraproduktiv.“ Staatliche Planwirtschaft sei bislang noch immer und überall gescheitert.

Plassmann rügte zudem das widersprüchliche Verhalten der Gesundheitspolitik: „Auf der einen Seite verlangt sie eine breite Verteilung der Praxen, auf der anderen Seite begünstigt sie die Schaffung großer Ärztezentren, was zwangsläufig zu einer Konzentration der Praxisstandorte führt.“ Plassmann forderte die Politik auf, das Vordringen von Finanzinvestoren im Gesundheitswesen zu stoppen und bewährte Strukturen der ärztlichen Selbstverwaltung sowie die Freiberuflichkeit der Ärzte zu respektieren. Damit habe man eines der besten Gesundheitssysteme der Welt geschaffen – was in den Wochen der Corona-Pandemie auch international bemerkt und gewürdigt worden sei.