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17.06.2013

„Hamburgs Ärzte und Psychotherapeuten werden systematisch benachteiligt“

Für die Versorgung Hamburger Versicherter wird von den Kassen weniger Geld zur Verfügung gestellt als für Versicherte in der Mehrzahl der anderen deutschen Ballungsräume. Verantwortlich dafür ist die asymmetrische Verteilung von Honorarzuwächsen auf die Regionen für die ambulante Versorgung in den letzten Jahren. Auf der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg wurde beschlossen, die Kassen aufzufordern, diese Benachteiligung der Hamburger Versicherten und Ärzte zu beenden.

„Die Hamburger Versicherten subventionieren über ihre Krankenversicherungsbeiträge die Versorgung anderenorts mit den bundesweit höchsten Pro-Kopf-Beträgen. Diese Benachteiligung muss beendet werden“, begründete Dr. Michael Späth, Vorsitzender der Vertreterversammlung, die Resolution. Es sei in höchstem Maße ungerecht, dass die Hamburger Versicherten zwar überdurchschnittlich hohe Krankenkassenbeiträge zahlen, pro Patient in der Hansestadt aber weniger Geld in die ambulante Versorgung fließe als in anderen Großstädten.

„Die Vertreterversammlung fordert die Krankenkassen deshalb auf, ihrer Verantwortung zur Gewährleistung einer ausreichenden medizinischen Versorgung nachzukommen und das unanständige Spekulieren auf eine fortgesetzte, ethisch begründete Selbstausbeutung der Ärzte und Psychotherapeuten aufzugeben“, heißt es in der einstimmig verabschiedeten Resolution.

„Die Kassen“, betonte Späth, „verlassen sich darauf, dass Ärzte auch dann keine Patienten nach Hause schicken, wenn sie für die Behandlung nicht bezahlt werden. Eine solche Einstellung hat aber mit Verantwortung für Versorgung nichts zu tun. Dieser Verantwortung sollten die Kassen aber dringend nachkommen und ambulante Versorgung in Hamburg gerecht vergüten.“