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16.09.2011

Behandlungsdruck bei Depression lässt sich nur in Kooperation vermindern!

Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg begrüßt die Entscheidung der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz, die Zahl der Psychiatrie-Betten in Hamburg nur maßvoll zu erhöhen. „Frau Senatorin Prüfer-Storcks hat recht, wenn sie sagt, dass in diesem Feld die ambulanten Strukturen gefordert sind“, erklärte Walter Plassmann, stellvertretender Vorsitzender der KV Hamburg. Allerdings seien die Möglichkeiten innerhalb der etablierten Strukturen weitgehend ausgereizt, deshalb seien neue Wege notwendig.

Seit vielen Jahren nimmt Hamburg sowohl in der Häufigkeit als auch der Kostenbelastung bei der Behandlung von Erkrankungen im Umfeld der Depression bundesweit einen Spitzenplatz ein. Trotz eines großen Angebotes im ambulanten Bereich beklagen viele Patienten Wartezeiten. Die KV Hamburg möchte dieses Problem durch eine Flexibilisierung der Behandlungsmöglichkeiten lösen: „Wir müssen die Betroffenen sehr schnell einer ersten Intervention zuführen, wir müssen frühzeitig die leichteren von den schweren Fällen trennen, wir müssen die Patientenverantwortung stärken und wir müssen den Ärzten und Psychotherapeuten mehr Freiheit bei der Behandlung geben“, so Plassmann.
Die KV Hamburg sei bereits in Gesprächen sowohl mit den Krankenkassen als auch den Berufsverbänden, um solche Versorgungsstrukturen aufbauen zu können. „Wir müssen ohne Scheuklappen an diese Reform gehen“, ruft Plassmann auf, „aber es muss allen klar sein, dass der Aufbau der Strukturen zunächst Geld kostet.“ Mittelfristig seien allerdings hohe Einsparungsmöglichkeiten gegeben - ganz abgesehen davon, dass ein solches Projekt die Chance bietet, viele Betroffenen vor einem Abgleiten in eine schwerere Depression zu bewahren.