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10.01.2018

KV Hamburg will kinderärztliche Versorgung ausbauen

Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) wird die Zulassung von vier zusätzlichen Kinderärzten in Hamburg auf den Weg bringen. „Wir haben in einer aufwendigen Analyse festgestellt, dass die aktuell vorhandenen Behandlungskapazitäten nicht ausreichen, um den wachsenden Bedarf an kinderärztlicher Versorgung zu decken“, erläutert Dr. Dirk Heinrich, Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Hamburg, die Initiative, „nach der aktuellen Bedarfsplanung ist Hamburg zwar überversorgt, aber ein qualitativer Blick hinter die Kulissen zeigt uns etwas anderes.“ Die zusätzlichen Sitze sollen vorrangig in den Bezirken Nord, Mitte, Harburg und Bergedorf geschaffen werden.

Auslöser der Untersuchung waren zunehmende Klagen von Eltern, dass sie für ihr Kind keinen Platz bei einem Pädiater finden könnten. Diese Klagen gingen aus ganz Hamburg ein, unabhängig davon, ob es sich um einen „wohlhabenden“ oder „ärmeren“ Stadtteil handelt. Die daraufhin durchgeführte Studie der KV Hamburg weist nach, dass in den vergangenen Jahren nicht nur eine Reihe zusätzlicher Gesundheitsuntersuchungen für Kinder und Jugendliche in die Versorgung aufgenommen, sondern dass die Inhalte dieser Untersuchungen (U 1 bis U 9) auch durch zeitintensive Leistungen erweitert worden sind. „Dadurch“, so Heinrich, „benötigen die Pädiater immer mehr Zeit pro Kind – und irgendwann ist die Zeitkapazität erschöpft, es können keine neuen Kinder mehr angenommen werden.“

Das Missverhältnis von Anforderung und Kapazität wird in den Bezirken Mitte, Nord, Harburg und Bergedorf besonders deutlich, schwierig ist es bereits in Wandsbek, zu kippen droht es in Eimsbüttel und Altona. „Mit den in Aussicht genommenen vier Zulassungen hoffen wir, die größten Engpässe beseitigen zu können“, so Heinrich.

Ärztinnen und Ärzte, die sich im Wege eines Sonderbedarfs für eine volle oder eine halbe Zulassung interessieren, müssen sich nun beim Zulassungsausschuss melden. Dieser Ausschuss, der zu gleichen Teilen mit Vertretern der Ärzteschaft und der Krankenkassen besetzt ist und unabhängig agiert, entscheidet über die Anträge. Mit ersten Entscheidungen ist im Frühsommer zu rechnen.